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Bauherr:
Ev.- Luth. Kirchgemeinde Metzels
Dumstraße 3
98634 Wasungen OT Metzels

Bauort:   
Pfarrhaus/ Pfarrhof
Dumstraße 3
98634 Wasungen OT Metzels
Flur 0, Flst.-Nr. 1/ 1

Bauvorhaben:
Pfarrhaus Metzels
Sanierung Gemeinderäume EG


Finanzierung:

Projektförderung als Anteilsfinanzierung des Freistaates Thüringen auf der Grundlage der Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung und der Revitalisierung von Brachflächen.

Die Europäische Union beteiligt sich an den öffentlichen Aufwendungen dieses Förderprogramms im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Kurzbeschreibung Bauvorhaben

1. Allgemeinbeschreibung
Das Pfarrhaus befindet sich im unteren Abschnitt der „Dumstraße“ in zentraler Lage des Ortsteils Metzels und bildet mit Pfarrscheune und Nebengebäude die Bebauung des Pfarrhofes als Zweiseitbebauung und in Verbindung mit der südlich benachbarten Kirche und Kirchgarten am Dorfplatz sowie im erweiterten Sinne mit dem Kindergarten (ehemalige Schule) und Bürgerhaus (ehemalige Schulscheune), ein denkmalgeschütztes Dorfensemble. An den Pfarrhof angrenzend erstreckt sich von der „Dumstraße“ in westlicher Richtung bis zur Wohngebietsstraße „Rhönblick“ ein großer Pfarrgarten.

1.1 Kirche und Umfeld

Der Ursprung der Metzelser Kirche geht auf eine, dem Heiligen Nikolaus
geweihte Kapelle aus dem Jahr 1229 zurück. In den folgenden Jahrhunderten folgten Umbauten und bauliche Erweiterungen, insbesondere die Erweiterung auf die heutige Grundrissgröße im Jahr 1583, jedoch als zweigeschossiges Gebäude mit Ebene Kirchenschiff und Empore. Ende des 18. Jh. erfolgte eine Aufstockung in Fachwerkbauweise mit Errichtung einer zweiten Empore sowie 1880 die Errichtung des heutigen Turmaufbaus mit gotischer Spitze. In jüngerer Zeit erfolgten in den 1980er Jahren eine Innen- und Außenrenovierung, 2004 eine Turmsanierung sowie 2016 die Sanierung des Kirchendaches und der Fassade des Kirchenschiffs.

Der umliegende Kirchgarten stellte ursprünglich den Friedhof dar, welcher auf die Notzeit des Jahres 1848 folgend, zugunsten des heutigen Dorfplatzes teilweise rückgebaut und am heutigen Standort neu angelegt wurde. Das Umfeld wurde mit einer Natursteinmauer eingefriedet. Heute befindet sich im Kirchgarten ein, in den 1920er Jahren errichtetes Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges.

1.2 Pfarrhof

a) Allgemeines
Die Pfarrei Metzels wurde am 19. Dezember 1502 auf Bitten der Metzelser Einwohner gegründet, entsprechende Urkunde liegt der Kirchgemeinde in Kopie vor, das Original befindet sich im Staatsarchiv Gotha des Schlosses Friedenstein. Zur Pfarrei gehörten über die Jahrhunderte die Filialgemeinden Wallbach, bis 1908 der damals kursächsische bzw. später preußische Ort Christes, sowie nachwendezeitlich die Kirchgemeinde Utendorf. Das Kirchspiel Metzels wurde nach Gründung der neuen Pfarrstelle Walldorf-Metzels am 31. Mai 2019 aufgehoben.

Entsprechend Beschluss der Kreissynode ist für das neue Kirchspiel Walldorf-Metzels der Pfarrsitz in Walldorf, die Pfarrdienstwohnung befindet sich weiterhin in Metzels.

b) Pfarrhaus
Das Pfarrhaus befindet sich unmittelbar an die „Dumstraße“ angrenzend und wurde im Jahr 1836 zweigeschossig, im klassizistischen Baustil anstelle eines Vorgängerbaus errichtet. Das Gebäude ist zur Straße teilunterkellert, das Dach wurde als Walmdach hergestellt.
Im Erdgeschoss befinden sich die Gemeinderäume mit nunmehrigen Filialbüro, ein Gästezimmer, Küche sowie der Hausflur mit Treppenaufgang. Die Pfarrwohnung befindet sich im Obergeschoss und besteht aus fünf Wohnräumen, Küche, Bad mit Zugang zum Balkon sowie einer weiteren Toilette. Das Dachgeschoss ist von der Pfarrwohnung über eine Geschosstreppe zugänglich und ist nicht ausgebaut. Der Kellerzugang erfolgt vom Flur EG.
Die Grundstückszufahrt erfolgt von der „Dumstraße“ zu dem angrenzenden Hof. An der Gebäudesüdseite befindet sich vom Hof aus, eine breite Steintreppe mit Zugang zum Gemeinderaum. Der Hauszugang wurde hier zurückgesetzt angeordnet und mit zwei stützenden Rundsäulen versehen. Als Hauptzugang wurde bisweilen jedoch ein Eingang an der Nordseite zum Hausflur genutzt, welcher ebenfalls fußläufig von der „Dumstraße“ zugänglich ist. Weiterhin befindet sich an der Westseite ein Nebeneingang mit Windfang.
Im Rahmen der Besetzung der neuen Pfarrstelle Walldorf-Metzels erfolgte die Sanierung Pfarrwohnung im OG, einschließlich der allgemeinen Haustechnik im Jahre 2020. Die Sanierungsarbeiten wurden im Frühjahr 2021 abgeschlossen und die Wohnung durch den neuen Pfarrstelleninhaber bezogen.
Der allgemeine Objektbereich des Pfarrhauses im EG und teilweise KG sowie die Außenbauteile des Haussockels, Treppenanlagen, Zugänge, u. a. weisen erheblichen Instandhaltungsstau auf und bedürfen zur Aufrechterhaltung einer geordneten Nutzungsfähigkeit einer dringenden Sanierung.

c) Scheune und Nebengebäude
Die Scheune wurde als eingeschossiges Fachwerkgebäude errichtet; ein später errichteter Anbau an der Südseite zweigeschossig hergestellt. Die Bauzeit wird analog, der des Pfarrhauses eingeschätzt, ggf. auch früheren Datums. Die Scheune wurde in seiner wesentlichen Substanz saniert und zum Teil ausgebaut. Im Erdgeschoss befindet sich im zentralen Bereich ein großer Gemeinderaum für kirchliche sowie ebenfalls auch zunehmend sonstige gemeindliche und private Veranstaltungen, angrenzend eine kleine Küche sowie sanitäre Anlagen, an der Nordseite ein Heizraum mit Festbrennstoffanlage, welche ebenfalls das Pfarrhaus versorgt.
Im Anbau befindet sich auf zwei Ebenen die Heimatstube mit kleinem Museum des kirchlichen Heimatvereins Metzels.
Der Scheunenboden ist nicht ausgebaut und dient als Abstellraum bzw. bislang auch als Raufutterboden.
Nördlich angrenzend befindet sich ein kleines eingeschossiges Nebengebäude mit Drempelboden und Zwerchgiebel ehemals mit Nutzung als Stallung und Waschraum mit Backofen, welches baugeschichtlich vermutlich der Bauzeit des Pfarrhauses zuzuordnen ist. Der Backofen konnte 2018 wieder aufgebaut und in Nutzung gegeben werden. Der Drempelboden dient ebenfalls als Abstellraum.

d) Außenbereich
Der Hof befindet sich unmittelbar zur „Dumstraße“ und wird im Norden vom Pfarrhaus, im Westen von der Scheune und im Süden vom Kirchgarten begrenzt. Zwischen Pfarrhaus und Scheune befindet sich ein überdachter Durchgang zu einem Hinter- bzw. ehemaligen Wirtschaftshof. Der Wirtschaftshof wird im Osten vom Pfarrhaus, im Süden von der Scheune im Westen vom Nebengebäude sowie im Norden vom Pfarrgarten begrenzt.

Die Zufahrt zum Pfarrhof erfolgt von der „Dumstraße“ über ein zweiflügliges schmiedeeisernes Tor, welches mit hohen Sandsteintorpfosten begrenzt wird, die Einfriedung zur Straße wurde mit Natursteinmauer und Holzlattenzaun hergestellt. Die Hofpflasterung besteht aus historischem klein- bis mittelformatigen Sandsteinpflaster und weist teils erhebliche Unebenheiten und Setzungen auf. Die Hofbefestigung verläuft von der Torzufahrt in westlicher Richtung zur Scheune bzw. mit Anschluss an die Zufahrt zum Wirtschaftshof. Der hier anschließende Freibereich zum Pfarrhaus stellt eine Grünfläche, mit mittig zur Freitreppe verlaufendem Zugang in ungebundener Oberflächen-befestigung dar. Im Übergangsbereich der Hofbefestigung zum Kirchgarten befindet sich an zentraler Stelle ein, das Ensemble prägender Lindenstarkbaum welcher vermutlich ebenfalls auf das Bebauungsjahr des Pfarrhauses zu datieren ist.

Der Wirtschaftshof sowie Teilflächen im Bereich des Scheunenanschlusses wurden mit nachwendezeitlichen, rustikalen Betonsteinpflaster befestigt. Vom Hof führt ein, derzeit stark bewachsener Fußweg über den Kirchgarten zur Kirche.

e) Fazit
Sämtlich bauliche Anlagen bilden ein ansehnliches historisches, weitgehend dem ursprünglichen Charakter entsprechendes, Ensemble.
Die Substanz der baulichen Nebenanlagen (Scheune und Nebengebäude), als auch teilweise der Freianlagen befindet sich im Wesentlichen in einem guten baulichen Zustand und bedarf keiner grundsätzlichen Erneuerung.
In Bezug auf den Pfarrhof ist jedoch darauf hinzuweisen, dass zur Gewährleistung einer geordneten Nutzungsfähigkeit, insbesondere auch hinsichtlich der Verkehrssicherheit, zeitnah eine Erneuerung der Natursteinpflasterung sowie der Hauszugänge anzustreben ist. Hierbei sollten diese, insbesondere unter denkmalpflegerischem Aspekt, auch unter Wahrung des Ensembleschutzes in vorhandenem Natursteinmaterial ausgeführt werden.
In Bezug auf das Pfarrhaus sind zur Herstellung bzw. Gewährleistung einer künftigen Nutzungsfähigkeit eine Sanierung und Modernisierung des allgemeinen Objektbereichs im EG, teilweise der Außenbauteile und Treppenanlagen vorzunehmen, siehe hierzu im Einzelnen nachfolgende Beschreibung.
Das OG mit Pfarrwohnung befindet sich in einem nutzungsfähigen Zustand, bauliche Maßnahmen sind hier nicht erforderlich.

2. Nutzungsbeschreibung
Mit Gründung des neuen Pfarrbereichs Walldorf-Metzels und der Beschlussfassung der Kreissynode zum weiteren Fortbestand der Pfarrdienstwohnung im Pfarrhaus Metzels wurden die Voraussetzungen zur dauerhaften Nutzung des ehemaligen Pfarreiensembles geschaffen und gesichert.

Die Bebauung des östlichen Grundstücksbereichs mit Pfarrhaus, Pfarrscheune und Nebengebäude bildet zusammen mit dem Umfeld der Kirche, ehemaligem Schulgebäude und Schulscheune (heute Kindergarten) ein historisches Ensemble im Zentrum der Ortslage von Metzels.

Pfarrhaus
Die Nutzung des Pfarrhauses besteht einerseits als Pfarrdienstwohnung, der zum Pfarrbereich Walldorf-Metzels gehörenden Kirchgemeinden Walldorf, Melkers, Wallbach, Metzels und Utendorf, hierzu wurde die Wohnung im Obergeschoss im Jahr 2020 und 2021 ausgebaut und nach Fertigstellung durch den neuen Pfarrstelleninhaber bezogen.
Zum Anderen befinden sich im Erdgeschoss des Pfarrhauses, die für die Nutzungen der Kirchgemeinde Metzels erforderlichen Räume wie Gemeindesaal, Archiv, Gästezimmer sowie Gemeindeküche. Den Schwerpunkt der Nutzungen stellen hier Veranstaltungen für Zusammenkünfte der Kirchgemeinde und des Gemeindekirchenrates, der Nutzung als Winterkirche, gesamtkirchliche Veranstaltungen aller Filialgemeinden, z. B. im Zuge des Weltgebetsjahres, Vorbereitung kirchlicher Veranstaltungen und Gemeindefeste, Treffen mit den Partnergemeinden, Veranstaltungen sowie die Durchführung kirchlicher Jugendarbeit und Konfirmandenunterricht, dar. Die Gemeinderäume dienen somit als zentraler Anlaufpunkt aller kirchgemeindlicher als auch sonstiger, unter Mitwirkung der Kirchgemeinde durchzuführender Veranstaltungen.
Von wesentlicher Bedeutung ist ebenfalls die Nutzung des ehemaligen Pfarreibüros als nunmehriges Filialbüro, zur zumindest anteiligen Bewältigung anstehender Verwaltungsaufgaben der Filialgemeinden Metzels, Wallbach und Utendorf.

2022_Sanierung-Pfarrerhaus- Anlage Publiz.pdf
2022_Sanierung-Pfarrerhaus-Fotodokumentation.pdf